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12. Juli 2022
Lab News, Media Trends

Media Future - Inklusion von Mensch und Maschine

Media Future - Inklusion von Mensch und Maschine

Foto: Talaj / Adobe Stock

Text: Jessica Weber

Inklusion, Ideenmanagement und Innovation sind nur drei der prägenden Themen für die Medienbranche. Auf dem #micmuc2022 trafen sich Media Pioneers und sprachen über Inhalte, die für die Medien relevant sind. Das sind unsere Top-Punkte.

Inklusion, Ideenmanagement, Innovation - diese einprägsame Alliterationsreihe stellt drei der ganz prägenden Themen dar, die auf dem Barcamp in großer und kleiner Runde von Medienschaffenden und Avantgardisten diskutiert wurden. Die Begriffe an sich, der Weg dahin und die Suche danach treiben die Branche am stärksten. Die Learnings und was sich die Medienunternehmen daraus ziehen können, haben wir hier zusammengefasst.

Ein Barcamp ist eine offene Tagung mit Workshops oder Sessions. Der Inhalt und der Ablauf wird von den Teilnehmer:innen zu Beginn selbst entwickelt und im weiteren Verlauf gestaltet. Der inhaltliche Austausch und die Diskussionen führen am Ende oft zu konkreten Ergebnissen.

 

 

Inclusion is key

Inklusion ist in jeder Branche ein Thema. Das bestätigt auch Damian Breu, Venture Architect bei Mantro Studios sowie Co-Founder bei Gin Gillard. Er selbst ist schwerhörig und weiß, dass Inklusion im HR ein Game Changer sein kann. Denn was viele noch nicht auf dem Schirm haben: Menschen mit Behinderung können ein Vorteil sein. "Jemand, der autistisch ist, mag Ordnung. Aufgaben, die genauen Prozessen unterliegen, sind daher ein perfektes Match".

Angeregte Diskussionen auf dem #micmuc2022 (Copyright: David-Pierce Brill)

Damian Breu bei seinem Ignite Talk zu Inklusion (Copyright: Media Lab Bayern)

Auch die Herausforderungen, die einem Mensch mit Behinderung im Laufe seines Lebens begegnen, können als Positiva im Arbeitsalltag umgesetzt werden. Durch den erweiterten Blickwinkel und der täglichen Auseinandersetzung mit Anomalien, entwickeln Unternehmen dank dieses Inputs leichter und schneller einen Lösungsansatz. Nicht zuletzt ist es aber vor allem die Loyalität, die einen Menschen mit Behinderung zu einem wertvollen Teammitglied macht. Denn bedauerlicherweise wird Inklusion noch zu wenig im Arbeitsmarkt umgesetzt. Wenn Arbeitgeber:innen Menschen mit Behinderung aktiv einbinden und so den Zugang zur regulären Jobbörse ermöglichen, dann wissen marginalisierte Personen das zu schätzen.

Inklusion beflügelt das Ideenmanagement

Wenn es um Ideenmanagement geht, dann tauchen einige Fragen auf. Allen voran die Definition: “Was ist eigentlich Ideenmanagement”? Sucht man online nach einer Definition, findet man verschiedene Auslegungen. Zum Beispiel: “Ideenmanagement umfasst die Sammlung und Auswahl geeigneter Ideen für Verbesserungen und Neuerungen in einem Unternehmen oder in einem Team”. Was in der Theorie gut klingt, ist in der Praxis nicht einfach.

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Auf dem micmuc2022 wurden hilfreiche Insights direkt von Medienmacher:innen geteilt, wie Ideenmanagement mit Inklusion zusammen spielt. Unterschiedliche Denkweisen, Perspektiven und Blickwinkel bedingen Vielfalt als Innovationsfaktor. Das Team wird als Ganzes gestärkt und hat einen geweiteten, neu ausgerichteten Blick in Punkto Optimierung. Eine grundsätzliche Empathie, die für und während der Inklusion entsteht, führt ebenfalls zur Verbesserung der Teamstruktur und somit zu mehr Effizienz, Motivation und Produktivität im Unternehmen.

Alexa, was sind synthetische Stimmen?

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz bei Stimmen ist schon in der Praxis angekommen. Presenter:innen von Nachrichten, Radio Hosts oder auch Synchronsprecher:innen sehen die Technologie eher skeptisch, da dadurch ihr Job bedroht sein könnte. Dabei sollte der Einsatz dieser technologischen Errungenschaft nicht eins zu eins als Ersatz gesehen werden. Vielmehr geht es darum, dieses Tool so einzusetzen, dass Redaktionen entlastet werden können. So sind synthetische Stimmen gerade im Nachrichtenbereich sehr sinnvoll sein. Automatische Sprache bei nächtlichen Wetter- oder Verkehrsmeldungen kann gerade einen kleinen Radio- oder Fernsehsender wirtschaftlich entlasten. Während programmierte Bots diese Aufgabe übernehmen, widmet sich das Personal den wichtigen Themen und muss nicht zu später Stunde Meldungen aufsprechen. Eine digitale Tageszeitung wiederum kann auf eine inklusive Leserschaft setzen, wenn Artikel durch synthetische Stimmen vorgelesen werden können. Blinde Menschen, beispielsweise, haben so die Möglichkeit, am Nachrichtenfluss teilzuhaben.

Keine Scheu vor dem Konflikt

Der Komiker El Hotzo forderte ein konsequentes Blocken auf Twitter. “Blocken ist Freiheit”, sagte er auf der re:publica 2022. “Nichts ist erbärmlicher als ein Online-Streit über Twitter.” Die digitale Welt macht es den User:innen einfach, Gleichgesinnte zu finden und in einem vermeintlich rechtsfreien Raum mit Schlag- und Ausdrucksworten um sich zu tippen.

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Mit synthetischen Videos mehr Leute erreichen

Die Kommentarspalten großer Tageszeitungen im Internet sind gefüllt mit mehr oder weniger sinnigen Diskussionen. Doch Medienhäuser können von dieser Entwicklung lernen. Viel zu lange wurden Stimmen nicht gehört, nicht ernst genommen, missachtet. Dabei kann ein Konflikt ein Katalysator sein, um auf brennende Themen aufmerksam zu machen oder sogar weitere Problemfelder journalistisch zu erschließen. Daher liegt es an den Medien, sich den Konflikten zu stellen und das fehlende Wissen bei meinungsbasierten Diskussionen mit entsprechenden Belegen auszugleichen.

Innovation - ein Spagat zwischen Daten und Realität

Was die Branche stets am meisten herumtreibt, ist die Frage: Was ist eigentlich Innovation und wie kann sie in mein Unternehmen gewinnbringend eingesetzt werden?
Es geht nicht darum, dass man das nächste Silicon Valley kreiert oder die Wirtschaftlichkeit und die Erfüllung von KPIs (Key Performance Indicators) erzielt. Der Blick der Medien sollte sich im ersten Schritt nach innen richten. Das heißt, es sollte ein starkes Empowerment durch starke Unternehmenswerte geben. Unternehmenswerte führen zur Positionierung. Das wiederum spricht Geldgeber:innen an, die die finanzielle Basis für die Weiterentwicklung von Medienhäusern darstellen. Führungskräfte müssen Werte deshalb vorleben und konsequent hinter ihren Entscheidungen stehen. So ist auch das Team an Bord und kann den gestellten Anforderungen gerecht werden.

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Wie Innovation in Unternehmen gelingen kann

 

Die Besucher:innen des #micmuc2022 sind sich einig: Innovation in den Medien ist etwas, das dauerhaft entsteht und benötigt wird. Deshalb ist es auch wichtig, nicht nur mit vielen Lösungen zu winken, sondern sich mit anderen auszutauschen, um Impulse für Ideen zu bekommen. Bei Formaten mit brancheninternem Austausch entstehen immer viele Ansätze. Und wer weiß? Vielleicht ist ja das next big thing dabei.

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