Nutzer in ihrem Bestreben nach Verstehen, Überblick und Meinungsbildung unterstützen
Na dann, greife ich die Aussage aus meinen Interviews auf: „Denken die, ich wäre zu dumm, um die Quellen zu lesen und zu verstehen? Oder warum verlinken die nicht?“ und wandle das in einen Aufruf um: Verlinkt mehr!
Wirklich positiv ist mir tagesschau.de in Bezug auf Verlinkungen aufgefallen. Quellen, Statements, Protokolle und weitere interne Beiträge werden verlinkt. Die Artikel bleiben übersichtlich. Die Artikellänge suggeriert nicht, dass man sich den halben Tag freinehmen sollte, um jeden Absatz, jede Infobox und jede weiterführende Artikelempfehlung zu lesen.
Positiv werden allgemein auch Bulletpoint-Angebote wahrgenommen, die zusammenfassen und einen Überblick geben. Und dann sind da die Akkordeon- und Ausklapp-Effekte, die weitere Inhalte, Erklärungen oder Links auf weitere Beiträge anbieten. Die Entscheidung selbst treffen zu können, ob und wie viele Inhalte zu dem Thema konsumiert werden, ist nicht zu unterschätzen. Da geht aber noch mehr: Ich habe in meinem ersten Prototyp Info-Boxen als Layer mit einer chronologischen Übersicht getestet. Dazu kamen Hinweise auf andere Themenbereiche, auf die eine Nachricht Auswirkungen hat. Am Ende hatte ich validierte Elemente, die die Nutzer in ihrem Bestreben nach Verstehen, Überblick und Meinungsbildung unterstützen. Und trotzdem war das noch nicht DAS Produkt. Ich hatte die Wochen davor einen wichtigen Punkt auf meiner Value-Proposition Canvas nicht ernst genommen: Das INDIVIDUELLE Informationsbedürfnis der Nutzer*innen.