Das Produkt reift heran: Vom Pretotype zum Prototype
Das Feedback zum Pretotypen war dann die Grundlage für den ersten Prototypen. Ich habe mich bei der Umsetzung nach einem kurzen Experiment mit Marvelapp für WordPress als Prototyping-Tool entschieden, da ich mich damit einigermaßen auskenne und die neuen Themes alle responsive sind. Das war mir wichtig, denn ich hatte in meinen Interviews auch gelernt, dass die Nutzer*innen in den allermeisten Situationen, in denen science2go zum Einsatz kommen würde, nicht am Schreibtisch sitzen.
Mit meinem Prototypen plante ich den ersten quantitativen Test. Die Idee war, mindestens 100 Tester*innen zu finden, die sich den Prototypen anschauen und ihn bewerten. Ich wollte herausfinden, ob ein Angebot, wie ich es mir auf science2go vorstelle ausreicht, damit sich die Tester*innen zum Thema ausreichend gut informiert fühlen.
Um Tester*innen zu gewinnen, startete ich Aufrufe in verschiedenen Social Media.

Insgesamt fand ich so 116 freiwillige Tester*innen innerhalb von nur wenigen Tagen. Von dem wirklich sehr zahlreichen und überwiegend positiven Feedback war ich selbst sehr überrascht.

Auch wenn ich im Prototypen nur ein paar exemplarische Informationen zusammengetragen und eine kleine Quellenauswahl zur Verfügung gestellt hatte, gaben fast 40% der Tester*innen an sich sehr gut informiert zu fühlen. Und umgekehrt gaben nur rund 16% der Tester*innen an, dass ihnen science2go nicht weitergeholfen hat. Neben der Bewertung bekam ich auch viel hilfreiches qualitatives Feedback, von dem einiges bereits in die Weiterentwicklung des Prototypen geflossen ist. Besonders gefreut habe ich mich über die ermutigenden Kommentare von einigen Tester*innen. »Schnelle und zuverlässige Informationsmöglichkeit zu komplexen Themenfeldern. Super Idee!«, schrieb mir beispielsweise eine Testerin. Besonders gefreut habe ich mich über das Feedback einer Kollegin aus dem Rocking-Science-Journalism-Programm, der Wissenschaftsjournalistin Alexandra von Knobloch. Sie schrieb: »Ich finde den Ansatz hervorragend. Eine journalistisch kuratierte Wikipedia - aber viel nutzerfreundlicher.«