Effizienz durch Kollaborationen
Bei meiner Recherche bin ich immer wieder über die Begriffe Kooperation und Kollaboration im Journalismus gestoßen. Gibt Sinn, wir schreiben ja auch alle voneinander ab. Spaß beiseite. Es gibt bereits einige solcher Projekte wie RiffReporter, die sich mit verschiedenen Akteuren zusammenschließen, um besseren Journalismus anbieten zu können. Meiner Meinung nach gehen die bestehenden Angebote aber noch nicht weit genug, nutzen das heutige, technologische Potenzial nicht aus. Wir sollten Kollaboration größer denken, mehr Menschen und Akteure mit einbeziehen, offen und nachvollziehbar agieren. Hacker und Journalist Frank Rieger stellt ähnliche Forderungen auf der re:publica 2019. Harald Schumann fordert das auch, damit wir dem großen Ideal der vierten Gewalt näher kommen.
Doch Kollaboration und Kooperation betrifft hier nicht nur die menschliche Interaktion. Künstliche Intelligenz macht Quantensprünge nach vorn - und bietet ungeahnte Möglichkeiten für den Journalismus. Allein mit bestehenden Lösungen im Bereich Natural Language Processing ließen sich viele Prozesse optimieren.
Menschliche und technische Kollaboration birgt kombiniert enormes Potenzial, den Journalismus pluralistischer und effizienter zu machen. Dafür muss die Branche aber bereit sein, sich zu öffnen. Der Journalismus steht aktuell vor enormen Herausforderungen, die er nur bewältigen wird, wenn er sich wandelt, entwickelt und neu erfindet.
Das Media Lab Bayern fördert Gründungsideen im Bereich Medieninnovation. Seit Oktober nehme ich dort am Research & Development Fellowship teil und forsche an einem Konzept zur Kollaboration. Im nächsten Artikel lesen Sie von ersten Erkenntnissen und Erfahrungen.