Ein Thema, über das du im Think Tank ebenfalls gesprochen hast, ist die Frage nach dem Vertrauen. Welche Probleme siehst du da im Bereich "künstlicher Medien"? Habt ihr schon Lösungsansätze?
Vertrauen ist natürlich der Grundstein der BBC, weil wir unserem Publikum mit Unabhängigkeit, Überparteilichkeit und Ehrlichkeit am besten dienen können. Wenn digital generierte Medien benutzt werden, Menschen zu manipulieren oder den einen Informationskontext zu verzerren, fehlen den Zuschauer:innen die wahren Fakten. Die Geschwindigkeit, Qualität und Verfügbarkeit von solchen Methoden durch neue Technologien zwingen Broadcaster dazu, sicher dieser Technologien bewusst zu sein und Gegenmaßnahmen zu entwickeln. Unsere Experimente im Blue Room dienen genau auch dazu, im Haus Aufmerksamkeit für dieses Thema zu generieren. Zusätzlich arbeiten wir im Project Origin zusammen mit Microsoft, CBC, Radio Canada und dem Telegraph daran, einen Prozess zu entwickeln, mit dem die technische Integrität von Inhalten gesichert werden kann.
Ich denke außerdem, dass gerade Nachrichten immer aus einer menschlichen Perspektive vermittelt werden sollten. Wir machen zwar auch Experimente mit synthetischen Nachrichtensprechern. Aber eine Nachrichtensendung, die darauf zurückgreifen würde, würde ein Element der Falschheit genau am Punkt der Informationsaufnahme durch die Zuschauer:innen einführen. Das bricht meiner Meinung nach den impliziten Vertrag mit diesen Zuschauer:innen, in dem wir als Journalist:innen ja quasi sagen: "Alles was du ab jetzt siehst ist wahr und verifiziert und vertrauenswürdig.