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19. März 2020

CS: Hi Amy! Ich fürchte, wir werden nicht umhin kommen, ein bisschen über Corona zu reden, also können wir genauso gut damit anfangen. Wir sehen gerade in der deutschen Medienlandschaft viele Beispiele für Improvisation, und wir sehen viele zeitlich begrenzte Nachrichtenprodukte und schnelle Experimente, die durch die Krise ausgelöst wurden. Und ich frage mich, ob das tatsächlich ein sehr positives Zeichen für die Medienbranche ist, denn in vielen Diskussionen der letzten Jahre erschienen viele etablierte Medienunternehmen recht unbeweglich und langsam in der Veränderung.
Ich frage dich als eine der führenden Futuristinnen der Welt: Warum kann das in der aktuellen Situation überhaupt funktionieren, an die Zukunft zu denken? Ich meine, wir wissen nicht einmal, was die nächsten Tage bringen werden.
Das klingt ja erstmal ein bisschen kontraintuitiv. Kannst du das genauer erklären?
Zumal es immer schwierig ist, solche Maßnahmen nach einer Krise zurückzunehmen.
Die wöchentlichen Meetings, die du erwähnt hast, sind natürlich etwas, das mit sehr geringen finanziellen Mitteln durchgeführt werden kann. Selbst für die erfolgreichsten Medienunternehmen ist das Geld sehr knapp, und sie haben das Gefühl, dass sie sich Innovationen nicht leisten können. Welchen anderen Rat würdest du Unternehmen geben, die zwar wenig Geld haben, sich aber dennoch auf die Zukunft vorbereiten wollen?
Was ist deiner Meinung nach gerade die größte Herausforderung für Medienunternehmen?
Obwohl die Pandemie die Nachrichtenorganisationen zu mehr Rapid Prototyping zwingen könnte, ist es natürlich immer noch eine schreckliche Krise. Wie groß kann die Chance darin sein?
Du willst auch im Kampf gegen Corona helfen?
Text: Christian Simon
