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20. Juli 2021
Lab News, Media Trends

Die Zukunft von lokalen Sendern - So schöpfen Radiosender und Fernsehstationen ihre Möglichkeiten aus

Die Zukunft von lokalen Sendern - So schöpfen Radiosender und Fernsehstationen ihre Möglichkeiten aus

Text: Sabrina Harper
Foto: MLB

Lokale Radiosender und Fernsehstationen haben durch ihre Lokalität viele Vorteile im Vergleich zu nationalen und internationalen Playern auf dem Markt. Die User Research des Media Lab Bayern zeigt, wie diese Potentiale konkret in die digitale Ausrichtung von lokalen Medien einfließen können.

Zuschauer:innen und Zuhörer:innen haben was zu sagen

Wie können Lokalsender in Zeiten der Digitalisierung relevant bleiben? In der aktuellen User Research gehen wir dieser Frage auf den Grund. Wir haben Zuschauer:innen und Zuhörer:innen von lokalen Fernseh- und Radiosendern befragt und ihre Antworten ausgewertet. Aber nicht nur: Wer innovativ bleiben und weitere Zielgruppen erschließen möchte, muss darüber hinaus denken. Deshalb kommen auch Personen zu Wort, die lokale Angebote bisher nicht konsumieren. So konnten wir ebenfalls wertvolle Potentialfelder ableiten. Medienhäuser erhalten aus allen Aussagen wertvolle Insights, und können ihre redaktionelle Strategie und Produktentwicklung weitergestalten.

Heimat ist da, wo ich meine Infos finde

Lokalmedien verstärken das Heimatgefühl und sind für User:innen ab 30 Jahren relevant. Gerade wenn es um die Familienplanung und das Sesshaft werden geht, steigt auch das Interesse an lokalen Fernseh- und Radioangeboten. Jüngere Leute zieht es hingegen in die große, weite Welt und das Lokale erscheint ihnen zu klein und zu belanglos. Zudem nutzen immer mehr User:innen aus allen Altersgruppen Demand-Angebote. Daraus lässt sich ableiten, dass ein on-demand Angebot mit lokalen Informationen für User:innen attraktiv sein könnte. Zum Beispiel Zusatzcontent zu einer im Linearen ausgestrahlten Story.

Was soll ich tun und wo geht es hin?

Eine Stärke von Lokalsendern ist die Information zur Freizeitgestaltung. Unter 30-Jährige setzten bei der Informationsbeschaffung eher auf Social-Media-Kanäle: “...vegane Restaurants, die habe ich tatsächlich auch über Instagram abonniert und bekomme darüber mit, wenn sie Veranstaltungen machen”, sagt die 27-jährige Annika. Zugezogene und Ältere hingegen setzen auf das lineare Programm. Die User Research zeigt, dass lokale Sender mit Freizeittipps einen großen Vorteil auf ihrer Seite haben. So könnten beispielsweise spezielle Veranstaltungsplattformen oder Kooperationen mit Veranstalter:innen die Relevanz von lokalen Sendern stärken.

Menschen schauen Sendungen und keine Sender

Sendungen sollten einen Wiedererkennungswert aufweisen und im Sendegebiet bekannt sein. Hier gibt es bei lokalen TV-Sendern noch viel Potential. Die meisten Zuschauer:innen kennen kaum eine Sendung beim Namen, sondern bleiben eher beim Durchzappen hängen. Selten bis kaum wird für ein Format abseits der Nachrichten explizit eingeschaltet. Im lokalen Radio ist es etwas besser. Hier arbeiten Sender teilweise schon mit Personalities (Personenmarken). Durch die Steigerung der Bekanntheit einer Person, wird die Sendung und im besten Fall auch der Sender damit verknüpft.

Ein weiterer Ansatz könnte die Nutzung von digitalen Remindern sein. Zum Beispiel, könnten potentielle Zuschauer:innen und Hörer:innen durch Pushnachrichten auf Themen aufmerksam gemacht werden, welche in der Sendung geplant sind.

Keep it simple

Radiogeräte, zum Beispiel im Auto, profitieren von ihrer einfachen Handhabung. Vielen User:innen ist es bei der Autofahrt zu kompliziert, das Smartphone mit dem Audioradio zu verbinden. Deshalb greifen sie dann doch auf das Radio zurück: ein Knopfdruck und die Musik läuft. Noch ist das ein großer Vorteil gegenüber Streaminganbieter:innen. Da in Zukunft allerdings mit dem Ausbau von Voiceangeboten zu rechnen ist, sollten Radiosender schon jetzt weitere einfache Angebote schaffen. Zum Beispiel Podcasts oder andere auditive Angebote, die mit einem Knopfdruck oder eben auch durch Voice abrufbar sind.

In the mood

Podcasts und Playlisten werden von User:innen passend zur Stimmung oder der Umgebung ausgesucht. “Ich will dann auch die Zeit irgendwie im Auto, vor allem, wenn ich längere Fahrten habe, produktiv nutzen”, berichtet beispielsweise die 21-jährige Johanna. Lokale Sender können das für sich nutzen und eine kuratierte Auswahl zur Verfügung stellen. Das geht über Webstreams oder Apps. Ebenfalls könnte eine angepasste Musikauswahl, je nach Tageszeit oder Stimmung des Hörers, helfen mehr in seine Lebenswelt einzutauchen.

Mehr Insights?

Die ganze User Research Lokalsender mit vielen weiteren Informationen und Statements kannst du kostenlos downloaden.

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