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Open Innovation Challenge

Lösungen für mehr Vielfalt & Repräsentation!

Findest du auch, dass Vielfalt und eine antirassistische Grundhaltung in den Medien Normalität sein sollte? Fehlen dir nicht-weiße Perspektiven und Stimmen im Medienalltag?

Du hast eine konkrete Idee für ein Format, eine Software oder ein Tool, das Medienhäuser dabei unterstützen kann, unsere Gesellschaft besser abzubilden und etwas gegen Rassismus zu tun?

Hier ist deine Chance den nachhaltigen Wandel mitzugestalten!

Einsendeschluss ist der 01. September 2020!
Wenn die Jury deine Idee annimmt, hast du bis zum 02. Oktober Zeit, deine ready2use Lösung zu liefern und abhängig von der Kategorie ein Preisgeld von bis zu 5.000 € zu erhalten.

Wir brauchen Lösungen, nicht nur Betroffen­heit!

Die Medienlandschaft in Deutschland hat ein Problem: Sie ist nicht repräsentativ.
Denn: Während die deutsche Gesellschaft immer vielfältiger wird, sind nicht-weiße Sichtweisen und Medienmacher:innen in deutschen Medienhäusern immer noch unterrepräsentiert.

Ohne verschiedene Perspektiven in den Redaktionen ist auch der rassismuskritische Sprachgebrauch häufig nur Randthema. Es fehlen Diversitätsstrategien in der Medienbranche, antirassistische Sensibilisierung in journalistischen Ausbildungen und ein generelles Bewusstsein für den Wert von Vielfalt.

Wir möchten mit deiner Hilfe die Strukturen verändern!

Hinweis in eigener Sache

 

Auch wir im Media Lab Bayern bilden die Vielfalt unserer Gesellschaft bis jetzt nicht ab (We're hiring!). Daher haben wir uns Unterstützung geholt und danken Ciani-Sophia Hoeder, Nabila Abdel Aziz und Shane Thomas McMillan für ihre geballte Kompetenz und Wortgewandtheit!

Demokratie ist erst wirklich demokratisch, wenn wir alle zu Wort kommen; deswegen geht es uns alle an, wenn es in unseren Medien an Vielfalt mangelt.
(Ciani, Nabila & Shane)

Das wollen wir anpacken

Sensibilisierung

Wie können wir mehr Menschen in der Gesellschaft und insbesondere in der deutschen Medienlandschaft für “Antirassismus” und den Wert von “Vielfalt” sensibilisieren?

Recruitment & HR

Wie können wir Medienhäuser dazu bringen, mehr nicht-weiße Personen als Medienmacher:innen und Entscheider:innen zu beschäftigen?

Zielgruppe

Wie kann man die Medienwelt noch stärker auf die Bedürfnisse und Interessen nicht-weißer Zielgruppen ausrichten? (z.B. Pflegetipps nicht nur für glatte, sondern auch für Afro-Haare)

Praxis

Wie können wir Redaktionen bei einer rassismuskritischen medialen Praxis (z.B. bei Recherche, Auswahl von Protagonist:innen, Sprache, Frames) unterstützen?

Was wir fördern

Wir suchen Lösungen in vier Kategorien

Du hast eine Formatidee, wie Medienhäuser vielfältigere Realitäten besser widerspiegeln und nicht-weiße Personen als Zielgruppe berücksichtigen können? Zum Beispiel ein innovativer Instagram-Channel, ein noch nie dagewesener Podcast oder ein ganz neues Community-Medium?

Anforderungen an die Lösung:

  • Fertige Formatteile (Visuals, Textbausteine, Audio-/Videoaufnahme, etc.)
  • Kalkulation des benötigten Arbeitsaufwandes im Medienhaus
  • Vollständiges “How To” für die Redaktionen
  • Umgesetztes Anwendungsbeispiel

 

Preisgeld: 2.000€

Inspirationen:

> Magazine: RosaMagRenk MagazinMissy MagazineBliq-Journal
> PodcastsKanackische Welle,  Rice and ShinePrima Muslima,
> Instagram: say my nameerklär mir mal…Was ihr nicht seht!

*Kategorie passt nicht?
Du hast eine tolle Idee, findest dich aber in keiner Beschreibung wieder? Nicht zögern, schreib uns und wir schauen uns das gemeinsam an!

Du hast eine Konzeptidee für eine inklusivere Unternehmenskultur? Wie man Stellenausschreibungen so formuliert, dass sich auch nicht-weiße Personen angesprochen fühlen? Oder für den Umbau von Gremien und die Etablierung von Prozessen für die Involvierung eines Diversity Officers?

Anforderungen an die Lösung:

  • Vollständiges Konzept
  • Kalkulation des benötigten Arbeitsaufwandes im Medienhaus
  • Voraussetzungen, die das Medienhaus für die Umsetzung braucht
  • Success Story oder Impact-Schätzung

 

Preisgeld: 2.000€

Inspirationen:

> Diversity Strategy: Ziele & Maßnahmen (BBC)
> Video-Stellenausschreibung: Volontariat (HR)

*Kategorie passt nicht?
Du hast eine tolle Idee, findest dich aber in keiner Beschreibung wieder? Nicht zögern, schreib uns und wir schauen uns das gemeinsam an!

Du hast eine Idee für einen Algorithmus, der den jeweiligen Anteil der Sichtbarkeit von nicht-weißen Personen in einem Format misst? Oder für eine App zur anonymen Datenerhebung zur Vielfaltsmessung in Medienhäusern? Oder für eine Fotodatenbank mit diverseren Bildern?

Anforderungen an die Lösung:

  • Fertiger, einfach implementierbarer Code (z.B. iFrame, etc.)
  • Kalkulation des benötigten Arbeitsaufwandes im Medienhaus
  • “How to implement”-Anleitung für Redaktionen
  • Umgesetztes Anwendungsbeispiel

 

Preisgeld: 5.000€

Inspirationen:

> Gesellschaftsbilder: Fotodatenbank mit neuen Perspektiven (Sozialhelden)
> Vielfaltfinder: Suche nach Experten:innen mit Migrationsgeschichte zu allen Themen (Neue deutsche Medienmacher:innen)

*Kategorie passt nicht?
Du hast eine tolle Idee, findest dich aber in keiner Beschreibung wieder? Nicht zögern, schreib uns und wir schauen uns das gemeinsam an!

Du hast eine Idee, wie man Redaktionen bei der rassismuskritischen Recherche, Themenfindung, Auswahl von Protagonist:innen, Frames, etc. sensibilisieren kann? Du möchtest die Fortbildung von Medienmacher:innen zu Themen wie unconscious bias und diskrimierungsfreie Berichterstattung unterstützen?

Anforderungen an die Lösung:

  • Ausgearbeiteter Trainingskurs inkl. Materialien bzw. e-Learning zum Selbststudium
  • Kalkulation des benötigten Arbeitsaufwandes im Medienhaus
  • Voraussetzungen, die das Medienhaus für die Umsetzung braucht
  • Success Story oder Impact-Schätzung

 

Preisgeld: 1.000€

Inspirationen:

> Glossar: Neue Begriffe für die Einwanderungsgesellschaft (Neue deutsche Medienmacher:innen)
> Studie: Diversity im Journalismus (Neue deutsche Medienmacher:innen)
> Implicit: unconscious-bias-Test (Harvard)

*Kategorie passt nicht?
Du hast eine tolle Idee, findest dich aber in keiner Beschreibung wieder? Nicht zögern, schreib uns und wir schauen uns das gemeinsam an!

Unsere Jury

It’s about time, let’s do this thing!

TIMELINE

  • 11.08.2020

    Start Ideen-Pitch

  • 01.09.2020 (12:00 Uhr)

    Einsendeschluss Bewerbungen

  • 08.09.2020

    Jury-Entscheidung: Wir wählen bis zu 20 der besten Ideen aus.

  • 02.10.2020 (12:00 Uhr)

    Abgabe der fertigen Lösung

  • 15.10.2020

    Bereitstellung der Lösungen zum Download

FAQ - aka Das Kleingedruckte

Wer darf Ideen einreichen?

Alle, die eine umsetzbare Idee haben!
Egal ob Talents, Freelancer, Startups, Teams oder Mitarbeiter:innen aus Medienhäusern bzw. Unternehmen - We want you!

Wir glauben, dass die Bekämpfung von Rassismus nicht nur die Verantwortung der von Rassismus Betroffenen ist, sondern die aller Personen. Aus diesem Grund haben wir uns bewusst dafür entschieden, jeder Person die Chance zur Teilnahme zu ermöglichen.
Wir freuen uns besonders über die Bewerbung von Teams bzw. Einzelpersonen, die selber die Vielfalt der deutschen Gesellschaft abbilden.

Hinweis: Die Förderung kann ausschließlich an Startups (Gründung vor maximal fünf Jahren) bzw. Privatpersonen ausgezahlt werden, nicht an andere Unternehmen direkt.

Wie werden die Ideen ausgewählt?

Wir werden von einer externen Jury aus Medien-Expert:innen unterstützt. Die Jury schaut sich die Bewerbungen an, prüft, was für sie am zielführendsten ist, danach bekommst du Bescheid.

Einsendeschluss ist der 01.09.20 - bis zu 20 Ideen werden ausgewählt!

 

Wie muss die Lösung aussehen?

Eine Lösung besteht für uns aus einem fertigen Produkt, das bei den Medienhäuser so schnell wie möglich zum Einsatz kommen kann, also ab dem Tag der Auslieferung einsatzbereit ist. Alle Lösungen müssen in deutscher Sprache geliefert werden, damit sie auch direkt für den deutschen Markt genutzt werden können. Deine Lösung sollte eines oder mehrere der genannten Themen im Bereich “Das wollen wir anpacken” (siehe oben) adressieren.

Wir haben vier Kategorien für Lösungen definiert, falls deine Idee nicht zu diesen Kategorien passt, melde dich bitte bei uns. Die Lösungen sollten abhängig von der Kategorie folgendes beinhalten:

Format:

  • Fertige Formatteile (Visuals, Textbausteine, Audio-/Videoaufnahme, etc.)
  • Kalkulation des benötigten Arbeitsaufwandes im Medienhaus
  • Vollständiges “How To” für die Redaktionen
  • Umgesetztes Anwendungsbeispiel

HR & Work Culture:

  • Vollständiges Konzept
  • Kalkulation des benötigten Arbeitsaufwandes im Medienhaus
  • Voraussetzungen, die das Medienhaus für die Umsetzung braucht
  • Success Story oder Impact-Schätzung

Software:

  • Fertiger, einfach implementierbarer Code (z.B. iFrame, Standalone-Lösungen oder andere Lösungen, die Medienhäuser idealerweise ohne oder mit nur wenigen Entwicklerkapazitäten in ihren Systemen nutzen können)
  • Kalkulation des benötigten Arbeitsaufwandes im Medienhaus
  • “How to implement”-Anleitung für Redaktionen
  • Umgesetztes Anwendungsbeispiel
  • Die Software muss für 6 Monate den Medienhäusern kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Die dadurch entstehenden Kosten (z.B. Hosting, Maintenance, Support) sind durch das Preisgeld vollständig abgedeckt, daher ist dieses auch höher als für die anderen Kategorien.

Tools:

  • Ausgearbeiteter Trainingskurs, e-Learning-Materialien, Selbstlernmodule, ...
  • Kalkulation des benötigten Arbeitsaufwandes im Medienhaus
  • Voraussetzungen, die das Medienhaus für die Umsetzung braucht
  • Success Story oder Impact-Schätzung

Wie bekomme ich das Preisgeld?

Du lieferst eine sofort einsetzbare Lösung - wir zahlen!
Bewirb dich mit deiner Idee, und wenn du eine Zusage durch unsere Expertenjury bekommst, lieferst du deine Lösung innerhalb einer Deadline von ca. 4 Wochen. Bei Abnahme der Lösung erhältst du abhängig von der Kategorie folgendes Preisgeld:

  • 2.000 Euro für Format
  • 5.000 Euro für Software
  • 2.000 Euro für HR & Work Culture
  • 1.000 Euro für Tools

 

Der Betrag für Software ist höher als in den anderen Kategorien, da hier normalerweise von einem größeren Team bzw. Arbeitsaufwand ausgegangen wird sowie laufende Kosten (z.B. Hosting, Support) für 6 Monate kostenfreie Nutzung durch die Medienhäuser abzudecken sind.

Wie veröffentlicht ihr die Lösungen?

Die Lösungen werden den Medienhäusern und allen Interessierten zeitnah auf unserer Webseite zugänglich gemacht.

Dazu erstellst du einen Steckbrief, der die Verkaufsargumente (Pitch) für deine Lösung beinhaltet und die Grundlage für die Webseite bildet. Außerdem hast du die Möglichkeit, dich kurz vorzustellen.

Hier kannst du dir die Steckbriefe und Ergebnisse unserer letzten Challenge zum Thema “Unterstützung lokaler Medien in der Corona-Krise” ansehen.

Wer hat wie lange Nutzungsrechte an meiner Lösung?

Für die Kategorien Format, HR & Work Culture sowie Tools übergibst du die Nutzungsrechte an deiner Lösung im Open Source Prinzip an jede Person, die sie über uns findet und nutzen möchte.

Bei Software, die du eigens für diesen Einsatzfall entwickelt hast, können Medienhäuser für 6 Monate ab Start der Nutzung die Software kostenlos benutzen. Diese Nutzung ist quasi als “Testzeitraum” über unser Preisgeld für dich als Einreichende:n abgegolten. Solltest du die Software nicht generell kostenfrei zur Verfügung stellen wollen, musst du nach den 6 Monaten selbst in Verhandlungen mit dem die Software nutzenden Medienhaus treten. Für diesen Fall empfehlen wir dir, in deine Software einen Mechanismus einzubauen, der das Medienhaus nach Ablauf des Zeitraumes daran hindert, sie kostenlos weiter zu nutzen. Das Media Lab Bayern kann die Lizenzüberwachung nicht übernehmen.

Hast du bereits Software entwickelt, die im Rahmen dieses Wettbewerbs als Lösung angeboten wird, gilt der 6-Monats-Zeitraum entsprechend. Du stellst den teilnehmenden Medienhäusern deine Software kostenfrei als Testzeitraum zur Verfügung. Jegliche Gebühren (auch ggf. anfallende Setup-Kosten) sind mit dem Preisgeld dieser Challenge abgegolten, sodass die Nutzung für die Medienhäuser für 6 Monate kostenfrei erfolgt. Danach musst du selbst in Verhandlungen mit dem Medienhaus treten.

Was ist der aktuelle Stand zu Vielfalt & Repräsentation in deutschen Medienhäusern?

Die Neuen deutschen Medienmacher:innen haben im Mai 2020 eine Studie zum Thema “Diversity im deutschen Journalismus” veröffentlicht, die eine Recherche über interkulturell vielfältiges Medienpersonal in deutschen Redaktionen beinhaltet.

In dieser Studie konnte nur der Anteil der teilnehmenden Chefredakteur:innen mit Migrationshintergrund erfasst werden, es sind 8 von 126. Von diesen 8 Personen repräsentiert niemand eine besonders diskriminierte Gruppe, keine Person ist Schwarz, kommt aus einer muslimisch geprägten Familie oder stammt von einer der größten Einwanderergruppen (türkisch, polnisch, russischsprachig) ab.

Der Anteil der Medienmacher:innen mit Migrationshintergrund konnte überhaupt nicht erfasst werden, da fast alle Medienhäuser aufgrund von Datenschutz bzw. dem Schutz vor Diskriminierung keine Zahlen erheben. Optimistisch geschätzt liegt er bei höchstens 5% (nicht-repräsentative Studie in NRW von 2016).
Diese Angabe bezieht sich allerdings auf alle Personen mit Migrationshintergrund, sichtbar oder nicht sichtbar (“weiß konnotiert”). Die Zahl der Medienmacher:innen mit sichtbarem Migrationshintergrund ist somit definitiv geringer.

Im Vergleich haben lt. Statistischem Bundesamt aktuell 26% der Bevölkerung Deutschlands einen Migrationshintergrund (also wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren wurden).

Warum fehlt es bis jetzt an Vielfalt in der deutschen Medienbranche?

Lt. der Studie Diversity im deutschen Journalismus der Neuen deutschen Medienmacher:innen teilen die meisten der befragten Chefredakteur:innen zwar die Forderung nach vielfältig besetzten Redaktionen, wollen jedoch keine konkreten Maßnahmen oder Ziele definieren.

  • Kein deutsches Medienhaus verfügt über eine langfristige, vollumfängliche Diversitätsstrategie wie zum Beispiel die der BBC.
  • Eine rassismuskritische mediale Praxis wird in der journalistischen Ausbildung bislang nicht bzw. nicht ausreichend thematisiert.
  • Bis jetzt fehlt ein ausreichendes Bewusstsein der Medienhäuser darüber, warum Vielfalt und Antirassismus in der Medienwelt wichtig sind.
  • Lt. Aussage der Medienhäuser werde bei der Einstellung einzig auf Kompetenz geachtet, außerdem gebe es nicht genug Bewerber mit vielfältigem Hintergrund.

Warum führt das zu einer schlechteren Medienlandschaft?

  • Die Medien können die Realität nicht mehr ausreichend erfassen, da viele Perspektiven ausgespart werden.
  • Erfahrungen, die die Mehrheitsbevölkerung nicht macht, wie zum Beispiel Rassismus, werden unsichtbar oder nicht ausreichend thematisiert.
  • Eine wachsende Zielgruppe von Menschen, die nicht-weiß sind oder Migrationsgeschichte haben und gleichzeitig Gebührenzahler:innen sind, wird verfehlt, weil ihre Perspektiven in den Medien nicht wiedergegeben werden.
  • Die Gesellschaft wird eindimensional dargestellt und Stereotypen werden verfestigt (Stichwort: Chimamanda Adichie mit »The Danger of a Single Story«). Wenn man nur eine Perspektive auf eine Situation erhält, erachtet man diese als absolute Wahrheit.

 

Es besteht somit die Gefahr, dass viele deutsche Medien den Anschluss an die Zukunft der deutschen Einwanderungsgesellschaft verlieren werden.

Deine Ansprechpartnerin

Pia Lexa beantwortet dir gerne deine weiteren Fragen.

Du willst noch mehr zur aktuellen Challenge wissen?

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