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19. Dezember 2019
Media Research & Development, Media Trends

Die Zukunft des digitalen Filmkonsums

Die Zukunft des digitalen Filmkonsums

Immer mehr Anbieter strömen auf den Streaming Markt – Wie können Nutzer da noch den Überblick behalten?

Im Rahmen des R&D Fellowship forscht Irina Prousa nach kundenzentrierten Lösungen für den digitalen Filmgenuss:

Beim Rocketeer Festival in Augsburg habe ich das Media Lab kennengelernt. Innovationen im Medienbereich sind ein spannendes Thema und trafen sofort mein Interesse. Was ist spannender als die Medienzukunft zu gestalten? Im neuen Research & Development Fellowship gibt es die Möglichkeit an einer Challenge der Medienbranche zu arbeiten. Zwei Monate lang gilt es, als Innovation Researcher zu forschen.

Anything, anywhere, anytime?

Wer kennt die Situation nicht, abends mal schnell etwas zum Ansehen suchen und dabei statt Film- oder Seriengenuss nach einer halben Stunde immer noch ratlos zwischen den Angeboten zu switchen?

Mittlerweile ist mit der Entscheidungsfreiheit, selbst etwas „on Demand“ auszuwählen auch die Crux geworden, etwas zu finden. Es ist unerheblich, ob es sich beispielsweise um einen Dienst im Abonnement handelt, sogenanntes Subscription Video on Demand, gebühren- und werbefinanzierte Mediatheken oder digitale Programmzeitschriften. Das Angebot ist riesig und nahezu unüberschaubar.

Der Streaming Markt selbst ist in Bewegung. Die Entertainment Content Messe MIPCOM  ruft als Konferenz Thema „The Streaming Offensive“ aus und spricht von seismologischen Änderungen im globalen Distributionsmodell. Auch bei den Medientagen war die Zukunft des Filmkonsums ein großes Thema und wurde in einem VoD & Streaming Special diskutiert. Fast täglich erscheinen Neuigkeiten und Informationen in Fachmedien und Publikumsmagazinen über neue Player am Markt, Strategien oder weitere Angebote. Manche sprechen sogar von Streaming Wars.

Die Anzahl der Anbieter wird immer größer, kürzlich launchten Apple+ und bald Disney+. Der Markt fragmentiert weiter und jedes Angebot kostet den Nutzer meist zusätzlich. Aktuell scheint es so, als müssen sich Nutzer zuerst mal für eine Videothek entscheiden, bevor sie die passende Serie oder den passenden Film aussuchen können. Und diese Videotheken kosten Beitrag. Dabei ist dem Nutzer selbst jedoch ist die Herkunft des Entertainments in der Regel egal.

Das Research & Development Fellowship

 

Deshalb stellen sich für das Fellowship die folgenden Fragen:

  • Was will der Nutzer tatsächlich?
  • Wie kann das kundenzentrierte Ideal aussehen?
  • Welche Möglichkeiten sind für die Anbieter interessant und vor allem umsetzbar?

 

Eingebettet in das Fellowship ist ein Prototyping Workshop, in dem zuerst der Nutzer über das Value Proposition Canvas genauer verstanden wird und seine konkreten Nutzungsabläufe in Interviews herausgearbeitet werden. Dabei habe ich mit rund 45 Nutzern über ihr aktuelles Verhalten gesprochen und  deren Probleme und Bedürfnisse herausgefunden. Im zweiten Teil des Workshops wurde eine Produktidee ausgearbeitet und in verschiedenen Experimenten mit den Nutzern validiert. Im weiteren Rahmen des R&D Fellowship gilt es sich einen Überblick über die komplexen Rahmenbedingungen zu verschaffen und weitere Expertise im Themenfeld aufzubauen. Die umfangreichen Informationen dazu werden strukturiert und eingeordnet. Dazu gehören Historie, Studien, Businessmodels, technische Möglichkeiten aber auch (lizenz-)rechtliche und politische Rahmenbedingungen. Insbesondere die Gespräche in iterativen Interviews mit den Anbietern sollen Erkenntnisse aus der Praxis und mögliche Ansatzpunkte bieten.

Wie können nun Anbieter und Nutzer von einer kundenfreundlichen Lösung profitieren, ohne die Basis eines Geschäftsmodells zu verlieren? Oder gibt es alternative Lösungen, die es dem Nutzer einfacher und bequemer machen?

Text: Irina Prousa
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